Hüftschmerzen – Fakten und Hintergründe

Für viele klingt das wie ein Märchen, unreal und fern. Aber funktioniert unser Körper wirklich wie ein Auto, wo nach einer gewissen Laufzeit alle Teile ausgetauscht werden müssen, weil sie verschlissen sind.

Und ist der menschliche Körper nach Jahrmillionen der Evolution und Optimierung von Natur aus mit diesen Schmerzbildern versehen: Knieschmerzen, Rückenschmerzen und vor allem vor Hüftschmerzen, wo mit am meisten operiert wird?

Wer sich genauer mit seinem Körper beschäftigt wird entdecken, dass es viele Aufbau- und Reparaturprozesse im Körper gibt und dass der Schmerz die Sprache ist, durch die der Körper versucht zu kommunizieren.

Mit den folgenden Ausführungen werde ich neue und alte Herangehensweisen an das Thema Hüftschmerzen beschreiben und eine funktionelle natürliche Lösung bei Schmerzen vorstellen.

Verstehen wie die Hüfte funktioniert!

Der anatomische und funktionelle Aufbau des Hüftgelenks
Durch seine kuglige Gelenkform zählt das Hüftgelenk mit zu den beweglichsten Gelenken am menschlichen Körper. Es ist für tanzen, klettern, springen, laufen und verschiedenste akrobatische Bewegungen ausgelegt. 

Es ist das zweitgrößte Gelenk am menschlichen Körper und es ermöglicht verschiedenste Winkel, die der Oberschenkel gegenüber dem Becken einnehmen kann. Dabei bildet der Kopf des Oberschenkelhalses den Hüftkopf und das Darmbein, auch häufig einfach Becken genannt, ist Träger der Hüftgelenkpfanne, die den Hüftkopf umschließt.

Durch diese Anordnung stellt das Hüftgelenk eine große Bewegungsfreiheit zur Verfügung. Aber es gibt noch mehr Feinheiten, die diese Beweglichkeit und gleichzeitig stabile Verbindung unterstützen.

1. Eine sehr wertvolle Schicht, die wir fast in jedem echten Gelenk finden, kommt auch im Hüftgelenk vor: eine hyaline Knorpelschicht. Sie sorgt für optimale Reibverhältnisse, Regeneration des Gelenks und eine Stoßdämpferfunktion.

2. Zum einen deckt der feste Knochen nur ungefähr zur Hälfte den Kopf des Gelenks ab. Dann kommt nochmal ein Ring aus Fasern und Knorpel, welcher auch eine gewisse Anpassungsfähigkeit an die Bewegung hat und gleichzeitig die Verbindung Kopf und Pfanne unterstützt.

3. Eine feste, geschlossene und sich der Bewegung anpassende Gelenkkapsel sorgt auch dafür, dass Pfanne und Kopf sich nicht lösen können und trotzdem sehr beweglich sind.

4. Des weiteren hat die Hüfte den kräftigsten Bandapparat des Körpers. 

Drei feste und starke Bänder sorgen zusätzlich für eine stabile, aber gleichzeitig flexible Verbindung im Hüftgelenk. 

Sie sind ringförmig um die Gelenkkapsel angeordnet und verstärken diese.

Hüftschmerzen und die Ursachen
Künstliches Hüftgelenk

5. Das Hüftgelenk wird außerdem durch ein Band zwischen Hüftkopf und Gelenkpfannenrand zusammen gehalten.

Dieses Ligament auch Band des Kopfes vom Oberschenkel (ligamentum fovea capitis femoris) genannt stellt eine weitere Absicherung dar, um ein auseinander bewegen von Kopf und Pfanne zu verhindern.

Achtung genial gedacht Teil 1

Die Sonderversorgung des kugligen Oberschenkels

Man kann sich ja schon vorstellen, dass es schwierig wäre, den Oberschenkelkopf durch den Knochenhals gut zu versorgen, um seine Stabilität zu gewährleisten.

Hierfür hat die Natur zusätzlich eine kleine arterielle Versorgung eingebaut, die als kleiner arterieller Ast in das oben beschriebene Ligament eingebaut ist und direkt in den Oberschenkelkopf mündet.

Achtung genial gedacht Teil 2

Die Eigenschmierung des Knorpels!

Wenn Du einmal einen frischen Tierknochen mit Knorpel in die Hand bekommst, kannst Du ihn mit der Knorpelfläche auf eine trockene, feste Unterlage drücken. Du wirst sehen, dass sich dabei eine feuchte Stelle gebildet hat. Genauso führt die Knorpelschicht bei Druckbelastung zur Eigenschmierung des Gelenks.

Natürlich ist es wichtig, dass der Knorpel sich bei Entlastung und in der Nacht wieder vollsaugen kann. Hierbei spielt eine gute Hydration, zum Beispiel durch Hydrierungsbäder und eine basische Versorgung eine große Rolle. Mehr dazu im Kapitel Arthrose.

Achtung genial gedacht Teil 3

Das Geheimnis der Gelenkschmiere!

Gleichzeitig wird durch die Gelenkkapsel bei Bewegung Flüssigkeit in den Gelenkinnenraum abgegeben. Die klare, schleimige, fadenziehende und klebrige Flüssigkeit auch Synovia genannt besteht aus Wasser, Hyaluronsäure, Lipiden also feinsten Fetttröpfchen, Mineralien, Aminosäuren und langkettigen Zuckern. Ihr pH-Wert sollte bei normalen Verhältnissen bei 7,2 bis 7,4 liegen, also leicht alkalisch bzw. basisch.

Die Gelenkkapsel sorgt dafür, dass die wertvollen Schleimstoffe, auch Muccine genannt, im Gelenk verbleiben und wichtige gelöste koloidale Salze, Albumine Eiweiße und Polysaccharide, mit Wasser in das Gelenk eingebracht werden. So soll dafür gesorgt werden, dass immer eine schleimige Gelenkschmiere für Schmierung, Versorgung und Transport sorgt. Solange ich durch meinen Alltag eine naturgemäße Versorgung und Beanspruchung des Gelenks ermögliche, solange werden auch diese Eigenschaften der Gelenkschmiere erhalten bleiben.

Wann treten Hüftschmerzen auf?

Hüftschmerzen sind ein richtiges Volksleiden. Millionen von Menschen leiden jedes Jahr an diesem Schmerzbild. Dabei treten diese Schmerzen in allen möglichen Situationen auf. Man kann grundsätzlich erstmal unterscheiden in Hüftschmerzen bei Belastung und Hüftschmerzen in einer Ruheposition.

Hüftschmerzen bei Belastung

Hüftschmerzen beim Spazierengehen

Hier geht es meistens den ersten Kilometer gut und dann schleichen sich Schritt für Schritt immer mehr Schmerzen ein, bis man es kaum nach Hause schafft. 

Dabei spielt die muskuläre Verfassung und der Entzündungsstatus eine große Rolle.

Hüftschmerzen beim Fussball

Viele Fußballspieler bekommen irgendwann Schmerzen. Auf den ersten Blick scheint Fußball ein sehr abwechslungsreicher, vielseitiger Sport zu sein. 

Aber gerade im inneren Schenkelbereich, den Adduktoren und im Hüftbeuger-Leistenbereich können sich starke schmerzende Verspannungen aufbauen.

Hüftschmerzen beim Joggen

Häufig tritt beim Joggen an der Hüft- bzw. Beinaußenseite der Hüftschmerz auf. 

Da stimmt die funktionelle Kraft im Oberschenkel nicht mehr und der äußere Bereich muss zu viel halten und arbeiten und verspannt dabei bis zum starken Schmerz.

Hüftschmerzen beim Treppen steigen

Diese Schmerzen können gerade im Alter den Alltag zur Folter werden lassen. 

Übersäuerte, dehydrierte und stark verspannte Beinbeuger- und Gesäßstrukturen, sorgen meistens für dieses Schmerzbild.

Hüftschmerzen beim Aufstehen

Der Hüftschmerz beim Aufstehen ist ein Zeichen für verkürzte Strukturen im vorderen Hüftbereich. Durch das Sitzen noch mehr verkürzt, spannen sie sich beim Auseinanderziehen stark an und lösen den Schmerz aus.

Hüftschmerzen in einer Ruheposition

Hüftschmerzen nachts beim Schlafen

Gerade wenn der Körper nachts zur Ruhe kommt, können Verspannungen, Traumata und Säureeinlagerungen Schmerzen auslösen.

 

Hüftschmerzen beim Sitzen

Eine meiner ersten Patientinnen konnte nicht mehr im Theater sitzen, weil die Schmerzen nach dreißig Minuten unerträglich wurden. 

Nur durch ein gezieltes Lösen der Muskel-Faszienstrukuren und mit einer besseren Durchblutung wurde sie wieder schmerzfrei.

 

Hüftschmerzen beim Liegen

Diese Hüftschmerzen Art von Hüftschmerzen lassen meistens nach, wenn man die Rückenlehne leicht hochstellt bzw. wieder sitzt. 

Man weicht der frontalen Muskel-Faszienspannung immer mehr aus und krampfartige Schmerzen können die Folge sein.

 

Wo können Hüftschmerzen auftreten?

Natürlich gibt es verschiedene Schmerzen im Hüftbereich. Es macht durchaus Sinn genau zu erforschen welche charakteristischen Eigenschaften der jeweilige Hüftschmerz hat, um dann auf die Ursache zu schlussfolgern. Wenn man als normaler sportlicher Mensch nur sehr selten oder gar keine Probleme mit Hüftschmerzen hat, kann man sich gar nicht vorstellen, wie vielseitig Hüftschmerzen sein können.

Grundsätzlich kann man die Schmerzen nach genauen Schmerzort und Schmerzeigenschaft unterscheiden? Beides ist für die spätere Therapie entscheidend und Du solltest schon vorsichtig sein, wenn Du bei Deinem behandelten Arzt bei Hüftschmerzen automatisch in einer Schublade landest und keine genaue Diagnose mittels Fragetechnik und Untersuchung durchgeführt wird.

Welche Schmerzorte gibt es?

Hüftschmerzen außen am seitlichen Hüftknochen – Trochanter Major
Hüftschmerzen am Gesäß hinten Richtung Beckenkamm
Hüftschmerzen in der Mitte vom Gesäß
Hüftschmerzen am Steiß
Hüftschmerzen am unteren Gesäßrand

Hüftschmerzen in der Leiste

Welche Eigenschaften können Hüftschmerzen haben?

Hüftschmerzen können ausstrahlen zum Beispiel beim Ischiasschmerz
Hüftschmerzen können punktuell und bohrend auftreten.
Hüftschmerzen können sich brennend zeigen.
Hüftschmerzen können an den verschiedenen Stellen auch stechend auftreten.
Hüftschmerzen können auch flächig auftreten.
Hüftschmerzen können sich auch krampfend, wellenartig zeigen.

Hüftschmerzen können auch durch Druck, zum Beispiel, wenn man nachts mit der Hüfte auf der Seite liegt, ausgelöst werden.

Jetzt kann man fast jeden Schmerzort mit den entsprechenden Eigenschaften verbinden.

Sicher trifft auch eine Verbindung auf Dein Schmerzbild zu und Du solltest genau erforschen, welcher Ort mit welchen Schmerzeigenschaften das Schmerzsignal aussendet.

Beispiel für einen typischen Hüftschmerz:

Schmerzort:
außen an der Hüfte

Schmerzeigenschaften:
brennend-stechend-flächig.

Daraus ergeben sich dann die notwendigen Behandlungsschritte.

Da die verschiedenen Gesundheitsbereiche wie Schulmedizin, konservative Therapie, Naturheilkunde und Traumalehre auch den Hüftschmerz verschieden interpretieren, möchte ich Dir kurz die wichtigsten Diagnosen und Begriffe vorstellen.

Hüftschmerzen aus schulmedizinischer Sicht

Sicher ist, dass die Sichtweise, mit der die meisten Patienten mit Hüftschmerzen als erstes konfrontiert werden.

Erst wenn sie merken, dass sie nicht weiter kommen und die Hüfte keine Schmerzlinderung erfährt, kommt ein Umdenken und man sucht nach alternativen Verfahren.

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Die sieben Hauptdiagnosen

Die sieben Hauptdiagnosen bei Hüftschmerzen aus schulmedizinischer Sicht:

1. Coxarthrose

Was ist Coxarthrose?

Coxarthrose bedeutet es ist ein Prozess in Gang gekommen, bei dem der Knorpel ausgehend von einem Anfangsdefekt mehr und mehr verschleißt. Diese Diagnose wird vor allem bei älteren Menschen in Zusammenhang mit einer Schmerzsituation durch Röntgen bzw. MRT gestellt. Ist der Verschleiß schon stärker fortgeschritten, wird zu einer Hüftgelenkoperation geraten, um ein künstliches Gelenk einzusetzen.

2. Hüftkopfnekrose

Was ist Hüftkopfnekrose?

Nekrose kommt aus dem griechischen und bedeutet absterben. Das Knochenmaterial des Hüftkopfes löst sich innerhalb eines stark destruktiven Prozesses auf. Als Ursache werden zum Beispiel Minderdurchblutung, Strahlenbelastung, der häufige Einsatz von Kortison und Autoimmunprozesse genannt.

3. Impingement-Engpass-Syndrom

Was ist das Impingement-Engpass-Syndrom in der Hüfte?

Dieses Syndrom beschreibt eine mechanische Enge zwischen Gelenkkopf und dem Faserring der Hüftgelenkpfanne.

4. Schleimbeutelentzündung im Hüftgelenk

Was passiert bei einer Schleimbeutelentzündung im Hüftgelenk?

Im Bereich der Hüfte gibt es eine Vielzahl von Schleimbeuteln. Diese können durch Fehlbelastungen gereizt werden und sich in der Folge entzünden.

5. Hüftdysplasie

Was ist Hüftdysplasie?

Bei der Hüftdysplasie ist die Verbindung von Gelenkkopf und Gelenkpfanne instabil. Dabei ist die Hüftgelenkpfanne entweder zu klein oder zu flach ausgeprägt, sodass sich der Hüftgelenkkopf nicht passgenau einfügt. Bei Babys ist durch die weiche knorplige Ausprägung der Gelenkpfanne dieser Prozess durch gezielte Therapie umkehrbar.

6. Oberschenkelhalsbruch

Was passiert beim Oberschenkelhalsbruch?

Vor allem ältere Menschen können diese Fraktur erleiden. Junge Menschen in der Regel nur durch Unfälle mit hohen Geschwindigkeiten – Hochrasanztraumata. Bei älteren Menschen ist der Oberschenkelhals durch Osteoporose meistens schon vorgeschädigt und kann durch plötzliche Einwirkungen, wie Sturz, unvermittelte Stufen und Stöße brechen.

7. Hüftschnupfen – Coxitis fugax

Was bedeutet Hüftschnupfen?

Hüftschnupfen tritt vermehrt bei jüngeren Kindern zwischen 3 und 10 Jahren auf. Dabei hat sich eine nicht bakterielle Entzündung im Hüftbereich aufgebaut und diese kann mittels Ultraschall festgestellt werden. Im Ultraschall sieht man meistens eine Flüssigkeitsansammlung. Die Krankheit heilt nach 10 bis 14 Tagen problemlos wieder aus.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Kinder wieder getragen werden wollen und wieder auf allen vieren laufen, um dem Schmerz im Hüftbereich zu entgehen. Ich habe mit Bädern und Massagen die Schmerzen gelindert und versucht, den Heilungsverlauf zu beschleunigen.

Einen Sonderbereich bei den Hüfterkrankungen nimmt die Hüftoperation und die sich daraus ableitenden Krankheitsbilder ein:

Hüftluxation:

Darunter versteht man eine Lockerung des Hüftgelenkes. Hierbei können sich Kopf oder Pfanne gelockert haben, sodass der Kopf nicht mehr in der Pfanne sitzt, sondern rausgeglitten ist.

Oder auch die Verankerungen im jeweiligen Knochen sich gelockert haben, entweder am Oberschenkelhals oder im Darmbein-Hüftpfannenbereich.

Künstliches Hüftgelenk:

Auch wenn die Operation schon häufig ausgeführt und oft relativ gut verläuft, so können doch hinterher vermehrt Schmerzen auftreten aufgrund von Narben im Muskel-Faszienbereich oder abweichenden Winkeleinstellung der Hüfte zur natürlichen Gelenkgeometrie.

Hüftoperation muss nicht sein

Hüft-Reha:

In meiner Praxis ist es auch schon vorgekommen, dass durch die Hüftrehabilitationskur nach Implementierung eines künstlichen Hüftgelenks Schmerzen aufgetreten sind.

Die einfache Lösung

Lieber Schmerzbetroffener, Du siehst also es gibt viele Ansätze, die aufzeigen, dass der Verschleiß und die Knorpelstruktur, sichtbar gemacht durch bildgebende Verfahren keine direkten Auswirkungen auf den Schmerz haben können. Jetzt gibt es aber drei Bereiche, die wirklich viel mit Deinen Schmerzen zu tun haben können und diese möchte ich Dir im Folgenden vorstellen.

Deine Faszien

Dieser Begriff ist in den letzten Jahren in aller Munde und es wurde zum Glück sehr viel geforscht, aber er wird meistens mit Schönheit, Flexibilität und Gesundheit in Verbindung gebracht. 

Aber was haben die Faszien mit Schmerzen zu tun.  Durch viele Weiterbildungen, viele Fragestellungen bei komplexen Schmerzfällen und durch das Finden einer gezielten Therapiemöglichkeit bin ich darauf gestoßen, wie wichtig die Faszien beim Thema Schmerz sind.

Der Faszienschmerz

Stelle Dir einfach vor, Du willst tauchen gehen und ziehst Deinen Taucheranzug an und genauso wie der Taucheranzug Dich umhüllt und schützt, so macht es das Bindegewebe mit jedem Organ, jedem Muskel und jedem Gelenk, sogar mit dem gesamten Körper. 

Jetzt gibt es einen Umstand beim Tauchen, der am Anfang unbequem ist. Bevor Du ins Wasser gehst, ist der Taucheranzug sehr eng, sodass Du Dich kaum bewegen kannst. Das ist der Zustand des Bindegewebes der meisten Schmerzpatienten. Durch die vielen Mechanorezeptoren in den Faszien wird diese Steifheit nerval wahrgenommen und als Schmerz dem Bewusstsein gemeldet. 

Saugt sich der Taucheranzug mit Wasser voll, wird er richtig bewegt und dadurch gedehnt, so wird er zur zweiten Haut und passt sich flexibel und leicht jeder Bewegung an. Die Schmerzen sind verschwunden.

Deine Muskeln

Sie sind die treibende Kraft Deines Körpers. Sie haben nicht nur eine Bewegungsfunktion, sondern sind enorm wichtig für den Stoffwechsel, die Energiebereitstellung und den Hormonhaushalt.  Aber was haben sie mit Deinen Schmerzen zu tun?

Der Spannungszugschmerz

Dieser Schmerz wird durch zu stark verspannte Muskeln ausgelöst. Durch Rezeptoren in der Sehne des Muskels wird ständig die Spannung des Muskels gemessen und an das Gehirn weitergeleitet. 

Dies funktioniert nach einem individuellen Schwellwert, der sich aus den verschiedensten Entwicklungsstadien und der Genetik ergibt. Geht die Spannung über diesen Schwellwert, so werden die Knorpelflächen so stark aneinandergepresst, dass ein Verschleiß des Gelenkes möglich wäre. 

Mit dem Spannungszugschmerz wird vor dem Verschleiß gewarnt. Erst wenn ich genau die Muskeln entspanne, die für die Schmerzen und den möglichen Verschleiß verantwortlich sind, werde ich ursächlich eine Lösung herbeiführen.

Dein Entzündungsstatus

Beim dritten Bereich geht es um das Thema Entzündungen, die starke Schmerzbilder hervorrufen können. 

Aber was ruft eigentlich Entzündungen auf den Plan?

Woher kommen sie?

Warum hat unser Körper dieses wichtige Abwehr- und Reparaturgeschehen? 

Der Entzündungsstatus

Wenn ein Körper von bestimmten Reizen, auch Noxen genannt, zu viel beansprucht wird, so löst dies Entzündungen aus. Hierbei habe ich drei Reizgruppen gefunden.

Die erste Gruppe sind biologische Reize, die zum Beispiel die Entzündung durch Bakterien oder Borrelien initiieren.
Die zweite Gruppe sind chemische Reize, wie zum Beispiel Harnsäurekristalle.
Die dritte Gruppe sind physikalische Reize, wie zu hohe Zugspannungen oder Feldbelastungen. 

Es nützt also nichts, die Entzündung zu bekämpfen, sondern es macht nur Sinn, die Ursache, also den Reiz aufzuspüren und abzustellen. Genauso gehe ich in der Praxis vor.

Achtung, wichtiger Leitsatz zur erfolgreichen Therapie bei Hüftschmerzen:

Erst wenn wirklich Deine Faszien, Deine Muskeln und Dein Entzündungsstatus diagnostiziert, effektiv behandelt und mit einem gut durchdachten Programm im Alltag unterstützt wurden, erst dann wirst Du Dich Deiner Schmerzen entledigen können.

Der Behandlungsweg

Durch die vielen Hüftpatienten ist es für mich schon Alltag, Menschen auf die Art und Weise zur Schmerzfreiheit zu führen, aber für die Schmerzbetroffenen ist es meistens pures Neuland, mit vielen Überraschungen, fantastischen Ergebnissen und neuen Wissenshorizonten.

In diesem Sinne würde ich Dir beschreiben und erläutern, wie die Therapie mit Schwerpunkt auf die oben genannten Bereiche funktioniert.

Therapieschritt – Anamnese und funktionelle Diagnosestellung

1.Ausführlichen Anamnese

Bei komplexen und schwierigen Schmerzverläufen kommt ein zehnseitiger Fragebogen, mit circa 50 Fragen zum Einsatz

2.Allgemeine Anamnese

Medikamente, Behandlungen, Operationen und die genaue Schmerzhistorie werden abgefragt.

3.Blickdiagnose

Dabei werden durch Vergleich mit der besseren Seite Veränderungen in der Muskulatur oder im Gangbild erfasst.

4.Beweglichkeitsprüfung

Welche Winkel sind in welchem Ausmaß einstellbar und wie beeinflussen sie das Schmerzbild.

5.Funktionsdiagnose

Hierzu zählt das Gangbild, der Kraftaufbau, Gleichgewichtstest, und die Durchführung von bestimmten Übungen.

6.Entzündungsstatuserfassung

Dabei werden die Temperatur, spezielle Fragestellungen und evtl. gewisse Blutparameter hinzugezogen.

Der Behandlungsablauf

Danach geht es weiter mit der Diagnosestellung. Hierbei versuche ich so weit wie möglich den Patienten über seine Probleme aufzuklären und erkläre ihm dann die ersten Behandlungsschritte.

Neuropressur

Mit dieser Art am Knochen die Rezeptoren zu aktivieren haben sich schon viele Therapiesysteme beschäftigt. Wichtig ist hierbei das entspannte und erfahrene auffinden der Punkte, Flächen und Linien. Der gezielte und gleichzeitig sanfte Druck und die Berücksichtigung von Nerven, Venen und Arterien, die nicht gedrückt werden sollten. Das Ziel ist es, den Muskel nachhaltig zu entspannen.

Tiefen-Faszien-Massage

Mit einem funktionellen Test wird die Stelle herausgefiltert, wo die meisten Verklebungen im Muskel-Fasziengewebe sind. Diese Stelle wird dann mit einem bestimmten beidhändigen Griff gelöst, sodass auch hierbei sofort eine weitere Entspannung im Muskel-Fasziengewebe erreicht wird. Gleichzeit werden Säuren und Ablagerungen aus der Faszie in die Lymphe zu Ausscheidung massiert.

Stoffwechselprogramm

Ein 25-Punkte Stoffwechsel-Programm wird auf den individuellen Bedarf des Patienten zurechtgeschnitten und in schriftlich und theoretisch mitgegeben. Mit diesem Programm wird die Heilung zusätzlich unterstützt und weitere Störgrößen ausgeklammert.

Schmerzfrei-Übungen

Der Patient bekommt bestimmte individuelle Übungen für zu Hause mit an die Hand, die die festgestellten funktionellen Defizite und Unbeweglichkeiten beseitigen.

Selbsthilfeprogramm

Aus den ganzen besprochenen Maßnahmen heraus bekommt der Patient ein individuelles, begleitendes und direkt schmerzlinderndes Selbsthilfe-Programm mit nach Hause.

Wenn Du bis hierhin alles durchgelesen hast und ich hoffe auch nachvollziehen konntest, dann möchte ich Dir jetzt einen Weg vorschlagen, wie Du unabhängig von Zeit und Ort auch mit mir zusammen Deine Schmerzen beseitigen kannst. 

Hierzu musst Du nur Deine Daten hinterlassen und mein Support-Team meldet sich, um alles Weitere kurz abzuklären. 

Natürlich kannst Du auch direkt anrufen! Starte jetzt durch!