Fußschmerzen

Kurzübersicht

Fußschmerzen - Was Du unbedingt wissen solltest!

Die Anatomie des Fußes ist eine geniale Konstruktion, um Kräfte aufzufangen, zu verarbeiten und selbst zu entwickeln. Gleichzeitig drückt die Schwerkraft beim Gehen und Laufen ständig auf den Fuß.

Für diese Belastungen wurde er von der Natur entwickelt. Wir können unseren Körper dank dieser genialen Konstruktion stundenlang in unwegsamem Gelände bewegen. Wir können springen, tanzen und zum Beispiel bei einem stärkeren Sprung Kräfte von einer Tonne verarbeiten, ohne Probleme dabei zu haben. Beobachtet man einmal Kinder, wie sie bei einem langen Marsch ermüden und dann beim Ausziehen der Schuhe förmlich aufblühen und barfuß die nächsten Kilometer locker und freudig dahinschreiten, kann Einem bewusst werden, was wir uns und unseren Füßen antun.

Auf flachem ebenem Asphalt,oder anderen künstlichen Böden, stundenlang in feste Schuhe eingepackt,fristen unsere Füße ein jämmerliches Dasein. Alle sinnvoll von der Natur verwirklichten Funktionen und Konstruktionen bauen ab.

Mit fortschreitender Degeneration stellen sich immer mehr Probleme ein:

  • Die Füße deformieren immer mehr. Halux, Knick-Spreiz- und Plattfuß lassen grüßen.

     

  • Auch Krallen- und Hammerzehen können sich bilden.
    Ziehende und punktuelle Schmerzbilder.

     

  • Fersen- und Achillessehnenschmerzen

Wir finden an unserem Fuß eine geniale funktionelle Konstruktion vor, wobei die die knöcherne Konstruktion optimal mit den verschiedenen Gewebearten, wie Sehnen, Bänder und Muskeln harmoniert und zusammenarbeitet.

 

Das Fußskelett

Insgesamt wird der Fuß aus 28 Knochen gebildet. Um einen kurzen funktionellen Hintergrund zu bekommen, merke Dir einfach folgende Funktionseinheiten:

  • Rückfuß
  • Mittelfuß
  • Vorfuß
  • Unteres Sprunggelenk
  • Oberes Sprunggelenk
  • Mittelfußgelenke
  • Großzehengrundgelenke

Funktionelle Einheit Hinterfuß

Durch das stark ausgeprägte und stabile Fersenbein, können wir Kräfte auf den übrigen Körper übertragen und absorbieren.

Das obere Sprunggelenk ermöglicht die Beugung und Streckung des Fußes und eine leichte Drehung.

Das untere Sprunggelenk gewährleistet die Dreh-Kippbewegung des Fußes.

Experiment:

Stelle Dich auf ein Bein und ziehe ein Knie circa 40cm nach vorn oben und dann lass den unbelasteten Fuß deutlich und langsam kreisen. Wenn Du den Fuß beobachtest, erkennst Du, wie Beugung, Streckung und Kippung des Fußes  miteinander verbunden sind. So arbeiten die beiden Sprunggelenke und die entsprechenden Muskeln zusammen, um dem Fuß maximale Beweglichkeit, Ansteuerung und Kraft zu vermitteln.

Die Mittelfußknochen und die Keilbeine bilden eine Art selbst tragendes Gewölbe, welches durch Muskeln und Bänder zusätzlich stabilisiert wird.

Gleichzeitig wird der Fuß noch spiralförmig durch Muskeln und Bänder verschraubt, so dass er sich wie eine Feder unterschiedlichsten Belastungen anpassen kann.

Der Vorfuß beginnt bei den Zehengrundgelenken, welche zusammen mit den mittleren Zehengelenken dafür sorgen, dass wir die Zehen beugen und strecken können. Die Zehenbeuger und -Strecker leisten bei jedem Schritt einen wertvollen Impuls zur Vorwärtsbewegung.

Die beugenden Hauptarbeitsmuskeln sind die Wadenmuskeln, die durch ihre sehnig- fasziale Verbindung über die Ferse mit dem Mittel- und Vorfuß und einigen kleineren Muskeln für die Beugung des Fußes sorgen.

Der streckende Hauptarbeitsmuskel ist der Schienbeinmuskel. Er setzt am oberen Ende des Schienbeins an und zieht bis zum Vorfuß. So sorgt er bei jedem Schritt durch Heben des Vorfußes für ein erneutes Vorspannen des Wadenmuskels und verhindert, dass wir mit den Zehen ständig am Boden hängen bleiben. Interessant sind auch die Fußsohlenmuskeln, da sie dem Fußgewölbe zusätzlich Halt geben. Sind sie zu schwach und locker, kommt es zum Plattfuß.

Die gesamte Fußanatomie ist auf das Aufsetzen, Abfedern, Abrollen und Abstoßen während der Geh- bzw. Laufbewegung spezialisiert und ausgerichtet. Alle Knochen- Muskel- Sehnenzusammenhänge an dieser Stelle zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen. Wichtig ist, dass Du verstehst, dass Dich ein möglichst natürlicher Gebrauch der Füße vor Fußproblemen schützt. 

Besonderheit der Fußanatomie

Neben dem komplexen und funktionell durchdachten Knochen-Muskel-Sehnenkomplex im Fußbereich sind der Stoffwechsel, die Gefäßstruktur und die Gewebeeigenschaften von Bedeutung.

Das arterielle, venöse und lymphatische Gefäßsystem befindet sich am tiefsten Punkt des Körpers. Im Fuß befindet sich bei genauerer Betrachtung das Ende des jeweiligen Gefäßsystems. Hier werden die Stoffe zwischen den einzelnen Gefäßsystemen ausgetauscht.

Das sauerstoff- und nährstoffreiche Blut, welches durch die Arterien herantransportiert wird, versorgt die Zellen im Gewebe. Danach wird das sauerstoff- und nährstoffarme Blut über den venösen Blutkreislaufach oben zur Leber und zur Lunge transportiert. Gleichzeitig muss das alle Zellabfälle, Säuren und andere Giftstoffe gegen die Schwerkraft abtransportieren.

Durch zu viele Säuren, Giftstoffe und Bewegungsmangel kommt es häufig zur Überkonzentration von diesen Stoffen im Fußbereich. In der Folge führt das zu Schmerzen und Ablagerungen im Gewebe.

Beispiel:

Ich kann mich noch gut an einen Sport-Patienten erinnern, der über typische Schmerzen an der Fußsohle klagte. Nach einer kurzen Anamnese riet ich ihm, in seinem Alltag zwei bestimmte Säurebildner wegzulassen und mehr Wasser zu trinken. Ich hatte den Fall schon längst vergessen, aber drei Wochen später sprach mich der Sportler an und meinte, er wüsste auch nicht wie und warum und hielt es für wenig nachvollziehbar, aber die Schmerzen seien zu hundert Prozent verschwunden.

In der Natürlichen Gesundheitslehre ist der Fakt, dass sich im Fußraum besonders häufig Säuren aufkonzentrieren, seit Jahrzehnten bekannt. Die Schulmedizin behandelt hier in vielen Fällen nur die Symptome, wie offene Füße, Steinbildung, Schweißfüße, Halux Valgus, Verhärtungen usw..

Fußschmerzen durch Arthrose

Bei Arthrose kommen drei Bereiche in Frage:

1. Das Großzehengelenk mit dem bekannten Halux Rigidus

Halux Rigidus bedeutet übersetzt:

„Versteifung des Großzehengrundgelenks“

Bedingt durch zu enges, nicht  fußkonformes Schuhwerk, wird das Gelenk fehlbelastet. In der Folge entsteht häufig ein Halux Valgus, was eine Großzehen-grundgelenkverschiebung nach innen bedeutet und eine Großzehabwinklung nach außen.

Durch die Versteifung und die Fehlhaltung kommt es dann zum erhöhten Verschleiß, sprich die Arthrose  im Großzehen-grundgelenk. Gerade im Anfangsstadium lässt sich dieser Prozess gut stoppen bzw. bis zu einem gewissen Grad rückgängig machen.

Sollte die Deformation zu stark und schmerzhaft sein, kann eine OP unausweichlich sein. Dabei empfehle ich auf die Versteifung weitestgehend zu verzichten, um den Abrollvorgang des Fußes auch danach bewerkstelligen zu können.

2. Die Arthrose des Sprunggelenks

Auch hier versucht man mit operativen Eingriffen die Schmerzen zu beseitigen. Sogar Versteifungen werden eingesetzt. Getreu dem Motto, wenn die Schmerzen bei Bewegung auftreten, muss es an der Bewegung liegen. Dabei werden die Säureansammlung und der Bewegungsmangel mit den damit einhergehenden Problemen ausgeblendet oder unterschätzt.

Beispiel:

Ein Patient berichtete von dauerhaften Fußschmerzen, die letztendlich zu einer OP mit Versteifung geführt haben. Jetzt möchte er verhindern, dass der andere Fuß auch noch versteift wird. Schon nach wenigen Wochen konnten die Schmerzen signifikant abgebaut werden.

3. Die Arthrose der Fußwurzel

Bei der Arthrose der Fußwurzel hat man als Leitsymptom einen Schmerz am Spann des Fußes und eine Schwellung plus Überwärmung im Fußrücken.

Bei allen drei Formen der Arthrose im Fußbereich gibt es folgende Hauptauslöser:

  • Allgemein zu enges festes Schuhwerk.

  • Fehlstellung des Fußes durch Absätze.

  • Der Schuh läuft spitz nach vorn aus anstatt breit dem Fußballen
    und den Zehengrundgelenken den nötigen Platz zu geben.

  • Mangelnde Bewegung in den Gelenken im Fußbereich führt als Anpassungsprozess immer mehr zur Versteifung.

  • Jahrzehntelang kommen bei vielen Menschen keine Dehn- und Kräftigungsimpulse im Fußbereich an.

  • Das Gegenteil ist die Überlastung bei Sportlern. Hier wird häufig die Regeneration und der Bewegungsausgleich vernachlässigt.

  • Sitzen entlastet die Füße enorm. Sie verlernen das Körpergewicht funktionell zu tragen. Dazu kommen bei vielen Menschen plötzliche Extrembelastungen, dies führt zu einer Überlastung. Aus diesem Teufelskreis hilft nur ein gezieltes Training auch im Fußbereich zu starten.

  • Unsere Lebensgewohnheiten führen häufig vor allem im Fußbereich zu einer erhöhten Säurekonzentration. Diese Übersäuerung lässt Sehnen versteifen, Muskeln verkrampfen, Nerven brennen, Knorpel wegätzen und Entzündungen fördern.

  • Irgendwann bildet der Köper auf Grund der Übersäuerung Kristalle und Depots, die das Knorpel- Knochen-, Muskel-, Sehnen- und Bindegewebe direkt angreifen. Nadelstichartige Schmerzen und ein punktuelles Druckgefühl sind hier das Leitsymptom. 

Allgemein ist ein typisches Zeichen für Arthrose der morgendliche Anlaufschmerz.

Warum?

Am Morgen haben wir über Stunden keine Bewegung der Muskulatur und des Bindegewebes zu verzeichnen.

Kommt es jetzt durch eine erhöhte Säurekonzentration, ähnlich einem starken Muskelkater, zu einer weiteren Inflexibilität im Gewebe, so summieren sich beide Faktoren zu dem typischen Anlaufschmerz auf.

Da die Knorpelflächen keinerlei Nerven und Rezeptoren besitzen, hat der Verschleiß in Wirklichkeit sehr wenig Einfluss auf den Schmerz. Gerade im Fußbereich lassen sich hier über gezielte Stoffwechselmaßnahmen sehr gute Erfolge erzielen.

Vor allem bei Männern ab 50 Jahren kann man gehäuft Gichtprobleme feststellen. Der Entgiftungs- und Säurestoffwechsel schafft es immer weniger, die Harnsäurekristalle abzubauen. Hinzu kommt häufig noch eine genetische Veranlagung. Schafft man es durch gezielte Gesundheitsmaßnahmen die Säurezufuhr zu verringern und den Säureabbau zu erhöhen, kann man das Problem ursächlich lösen.

Fußschmerzen durch Sehnenentzündung

Schauen wir uns hierzu kurz an, wie Sehnen arbeiten, wo wir sie vorfinden und welche Funktion sie haben.

Die Muskel-Sehnen-Anatomie sieht man sehr gut an dem Bild.


Jede Muskelfaser wird von einer Bindegewebshülle eingefasst. Neben einer räumlichen Abtrennung ist die Stoffwechselfunktion der Umhüllung wichtig. Die Bindegewebshülle gibt Elektrolytflüssigkeit ab und nimmt Säuren auf. Diese Bindegewebshüllen vereinen sich am Ende des Muskels zu einem Sehnenstrang.

Je länger die Sehne, desto weiter können die Kräfte des Muskels übertragen werden. Die Sehne ist dann an der Knochenhaut, lateinisch Periost, verwachsen.

Gerade am Fuß gibt es lange Sehnen und viele kleine Muskeln  mit entsprechenden Sehnen und ihren Ansätzen.

Entzündungen haben als Hauptursache eine Überreizung.

Welche zu starken Reizen führen also im Fußbereich  zu Sehnenentzündungen?

Zugkräfte

Die Fußmuskulatur ist durch einseitige Belastungen und Haltungen des Fußes häufig verkürzt und zu stark kontrahiert. Das führt zu einer stärkeren Zugspannung der Sehne. Diese wiederum leidet darunter und versucht mit Entzündungsprozessen ein Zerreißen wegen Materialermüdung zu verhindern. Dabei ist gerade der Übergang zur Knochenhaut als Sollbruchstelle besonders prädestiniert. Punktuelle Schmerzen im Fuß sind hier die Folge.

Übersäuerung

Eine zu hohe Säurekonzentration greift auch die Sehnen an und sollte gezielt abgebaut werden. Sehnen werden sprichwörtlich angeätzt. Die Säure sorgt dafür, das Sehnen versteifen und unflexibel werden und Muskeln hart und tonisch. Zudem forciert eine Übersäuerung  den Entzündungsprozess. Durch die Ab- und Umbauprozesse entstehen immer mehr Säuren und wenn man von außen nicht die geeigneten Maßnahmen ergreift, befindet sich der Fuß häufig in einem Teufelskreis.

Die Leitsymptome einer Sehnenentzündung im Fußrücken sind ziehende oder brennende Schmerzen.

Achillessehnenentzündung und -abriss

Die Achillessehne verbindet den Wadenmuskel mit dem Fersenbein und sorgt bei Kontraktion für einen starken Kraftimpuls, um den Fuß zu überstrecken. Genau dieser Kraftimpuls sorgt zusammen mit anderen Faszien- Muskelstrukturen für unsere Schritt-für-Schritt-Vorwärtsbewegung.

Da die Achillessehne bei jedem 
Schritt und jedem Sprung eine entscheidende Rolle spielt für die Abstoßbewegung und Dämpfung, ist sie die stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Und man spricht nicht umsonst im Alltagsgebrauch über einen schwachen Punkt von der „Achillesferse“.

Durch die vielen zivilisatorischen Einflüsse kann sie sich zu einer echten Schwachstelle entwickeln, die sowohl im Ansatzpunkt der Ferse als auch im Verlauf für Schmerzen sorgen. Die Achillessehne kann also, obwohl sie die stärkste Sehne ist, bei einem schmerzhaften Prozess jeden Schritt zur Qual werden lassen, da der Laufvorgang direkt mit ihr zusammenhängt.

Welche speziellen Reize können zu einer Achillessehnenentzündung – auch
„Achillodynie“ genannt, führen?

  • Degenerative Einflüsse wie zu viel Sitzen
  • Einseitige Bewegungsmuster wie ständiges Stehen
  • Plötzliche Belastungen wie Sprünge aus der Höhe
  • Fehlende Regeneration nach Dauerbelastung
  • Übersäuerung des Gewebes durch zu viel Säurebildner, z.B: Alkohol

Die Achillessehnenentzündung ist mit Sicherheit einer der gravierendsten Schmerzbilder, die man im Sehnenbereich haben kann. Oft erhöht dieser schleichende Prozess die Brüchigkeit der Achillessehne und ist somit die Ursache, wenn bei einer plötzlichen Zugbelastung die Achillessehne ab- bzw. anreißt. Bei jeder Belastung, je nach Schweregrad der Entzündung bzw. des Abrisses, schmerzt die Achillessehne enorm und das bei jeder noch so kleinen Belastung.

Der Gesamtprozess, bestehend aus zu starken Zugkräften, einer verkürzten und stark verspannten Wadenmuskulatur und Übersäuerung, kann eine tödliche Mischung bilden. Warum tödlich? Diese beiden Faktoren Zugkräfte und Übersäuerung sind die Haupursache für einen Achillessehnenriss. Und früher vor ein paar 10.000 Jahren bedeutete das eine Katastrophe. Es gab kein Krankenhaus, kein Sofa, kein Handy und geschah so etwas bei der Jagd allein, war man den Feinden bewegungslos ausgesetzt. Zum Glück passierte das zu dieser Zeit sicher sehr selten, weil die Achillessehne durch ständiges Training und vitalstoffreiche Kost in bester Form war.

Durch Minderung der Zugkräfte und durch die Versorgung mit basischen Lebensmitteln lässt sich häufig eine Verbesserung erreichen. Diese Maßnahmen sollten so früh wie möglich erfolgen, sonst kommt es zu einer Chronifizierung. Diese muss meistens wesentlich länger und tiefgreifender behandelt werden.

Achtung:

Die verschiedenen schmerzauslösenden Prozesse wie Überbelastung, Übersäuerung und zu stark verspannte Muskulatur können auch einzeln, jeder für sich, starke Schmerzbilder an der Achillessehne hervorrufen.

Welche Leitsymptome hat eine Achillessehnenentzündung?

  • Stechende Schmerzen im Fersenansatzpunkt
  • Stechende Schmerzen im Sehnenverlauf
  • Ziehende Schmerzen im Sehnenverlauf
  • Brennende Schmerzen im Sehnenverlauf
  • Schmerzen beim Loslaufen
  • Morgendliche Schmerzen
  • Verdickung der Achillessehne
  • Dauerhafter Druckschmerz
  • Mischformen aus den genannten Schmerzbildern

Die Achillessehnenentzündung ist mit Sicherheit einer der gravierendsten Schmerzbilder, die man im Sehnenbereich haben kann.  

Die möglichen Stadien einer Achillessehnenentzündung bis zum möglichen Abriss: 

  • Gelegentliche ziehende Schmerzen nach Spitzenbelastungen
  • Schmerzen klingen nach Ruhestellung wieder ab.
  • Ziehende Schmerzen während der Belastung
  • Schmerzen werden trotz zwischenzeitlicher Ruhigstellung immer schneller ausgelöst.
  • Stechende Schmerzbilder während der Belastung am Fersenansatzpunkt der Achillessehne
  • Schmerzen machen das Gehen zu einer Tortur.
  • Brennende und stechende Schmerzen vor allem während einer Dauerbelastung, Spitzenbelastungen werden schon vermieden
  • Die Regenerationsfähigkeit der Sehne nimmt ab.
  • Brennende, ziehende Schmerzen auch in Belastungspausen
  • Das Gewebe ist übersäuert und wird unflexibler.
  • Druckschmerz an der Achillessehne stellt sich ein
  • Die Brüchigkeit im Gewebe nimmt zu, so dass kleinste Veränderungen Druck zu Schmerzen führen.
  • Verschiedene Schmerzformen können auch nachts auftreten
  • Das Gewebe durchläuft keine vollständige Regenration mehr und baut von Tag zu Tag ab.
  • Achillessehnenabriss droht
  • Spätestens jetzt sollte man eine sinnvolle Therapie starten, um die Sehne langsam auszuheilen.
  • Es kann natürlich auch schon früher eine Gefahr für einen Abriss bestehen.
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Der Achillessehnenabriss kommt meistens bei einer plötzlichen Belastung und geht häufig mit einem scharfen lauten Knall einher, den ein sofort einschießender Schmerz begleitet.

Es kommt zu einer sofortigen Schwellung oberhalb des Risses. Eine rot-blaue Bluterguss-Verfärbung zeigt die Schwere der Verletzung an.

Heilung eines Achillessehnenabrisses

Um die Heilung wieder zu ermöglichen, wird die Ferse durch einen orthopädischen Stiefel leicht gebeugt und so der Wade angenähert.

Jetzt passiert etwas Geniales. Der flexible Bindegewebsschlauch, der die  und die auslaufende Achillessehne umhüllt, bleibt in den allermeisten Fällen erhalten, sodass es eine Führung für das Zusammenwachsen der getrennten Achillessehnenenden gibt. So wandern immer mehr sehnenbildende Zellen ein und lassen die Enden sich langsam wieder annähern, bis sie wieder eine Einheit bilden. Dann sollte man mit leichtem Training im Bereich der Dehnung und Kraftübertragung arbeiten. Es kann bis zu einem Jahr mit gezielten Maßnahmen dauern, um die volle Belastbarkeit der Achillessehne wiederherzustellen. Dabei ist gerade das VITARTIC -Training mit seinen einzelnen Komponenten, bestehend aus Alltagsübungen, Schmerzfreiübungen und Powerübungen ein sehr gutes Mittel.

In Folge der Sehnenreizung kann auch der darunterliegende Schleimbeutel betroffen sein und sich entzünden. Diese Anteriore Bursitis ist Teil des Schmerzbildes und sollte mit behandelt werden. Ein verstärkender Faktor ist eine dauerhafte und stärkere Verspannung des vorderen Schienbeinmuskels (Musculus Tibialis). Dieser Muskel verspannt, wenn der Fuß immer wieder vorn hochgezogen wird und ständig in seiner normalen Fußhaltung verharrt. Die dauerhafte Kontraktion und die fehlende Längenveränderung führt zu ziehenden, brennenden, letztendlich stechenden Schmerzbildern im vorderen Unterschenkelbereich.

Im Volksmund spricht man auch vom Jogger-Schienbein. Wenn also Vor- und Rückseite des Unterschenkels von einer verspannten schmerzauslösenden Muskulatur charakterisiert sind, liegt eine sich gegenseitig aufschaukelnde Verspannung zwischen Waden- und Schienbeinmuskel vor.
Diese Muskel-Zuggurtung um den Unterschenkel sollte schnellstmöglich therapeutisch gelöst werden. Fußeinlagen stellen meistens eine erste Maßnahme des Orthopäden dar. Sie sind aber meistens ein zu kleiner Hebel auf das Fuß-Schmerzbild und verbessern in keiner Weise die funktionelle Struktur im Fußbereich, so dass man im Alltag und beim Sport auf eine ursächlich funktionelle Schmerzlösung bauen sollte.

Schmerzende Nervenkompressionen im Fußbereich

Die Nerven sind von einer relativ festen schützenden Bindegewebshülle umgeben und durchlaufen den gesamten Körper, um Muskeln anzusteuern und Signale und entsprechende Reaktionen zum Gehirn und zum zentralen Nervensystem zu übertragen. Die Nervenverläufe sind meistens in sogenannte Muskellogen eingebettet und durchlaufen so von Kopf bis Fuß den gesamten Körper und auch den Fußbereich. Die Nerven des Fußes nehmen wichtige Impulse wie Bodenbeschaffenheit, Stabilität und Gleichgewicht wahr und vermitteln diese an das Gehirn. Im Gegenzug sendet das Gehirn entsprechende Reaktionssignale über die Nerven blitzschnell in den Fuß. Wird durch eine Kompression der Nerv abgedrückt, so schwächt sich das Nervensignal immer mehr ab. Ähnlich wie bei einem Gartenschlauch, der von Wasser druckvoll durchströmt wird und der abgeklemmt wird, so dass der Wasserdurchfluss stark abgebremst wird. Im Fußbereich führt dieser Prozess zu verschiedenen Missempfindungen. Schmerzen, „eingeschlafene Füße“, Taubheit und Kribbeln können die Folge sein. Auch scharfe brennende Schmerzen werden in der Fachliteratur beschrieben. Insgesamt ergibt sich ein starkes Leidensbild, welches jeden Schritt zur Qual werden lässt.

Morton Neurom (Mittelfußschmerz)

Morton-Neurom steht als Begriff für eine schmerzhafte Nervenkompression innerhalb des Plantar Bogens. Der Nervus Medianus wird im Fußsohlenbereich des Mittelfußes eingeklemmt.

Die dort arbeitenden Muskeln können durch zu enges Schuhwerk, fehlende Überstreckung und ein krampfendes Stoffwechsel-geschehen dauerhaft verspannen und den eingebetteten Nerv abdrücken.

Dabei hat man das Gefühl, als ob ein Fremdkörper auf die Fußsohle drückt. Häufig findet man als zusätzliches Symptom einen Hohlfuß.

Leitsymptome des Morton Neuroms:

  • Nervenschwellung
  • Stechende und elektrisierende Schmerzen
  • Bildung einer Nervengeschwulst
  • Hohlfußbildung
  • Einschränkung der Zehenansteuerung
  • Verstärkung durch enges Schuhwerk

Tarsaltunnelsyndrom

Das Tarsaltunnelsyndrom beschreibt eine Engstelle der am Fuß auslaufenden Schienbein- Nerven-Sehnenstränge. Im Tarsaltunnel der hinterm Innenknöchel des Fußes verläuft liegen Nerven-, Arterien-, Venen- und Sehnenstränge die durch eine derbe Bandstruktur nach außen hin abgegrenzt wird. Kommt es durch zu verkrampfte und verkürzte Muskulatur zu einem Dauerzug auf die Sehnen, so sind diese überreizt und schwellen an. Das Anschwellen stellt eine Raumforderung dar, die Nerven, Venen und Arterien zunehmend abdrückt und so für die Symptome des Tarsaltunnelsyndrom sorgt.

Tarsaltunnelsyndrom-Symptome:

  • Schmerzen an der Fußsohle
  • Pelziges Wattegefühl an der Unterseite des Fußes
  • Verschiedene teilweise elektrisierende Missempfindungen

Neben der verkrampften und verkürzten Muskel- Sehnenstruktur kann dieses Syndrom auch durch Verletzungen im Innenknöchelbereich und durch Sehnenscheidenentzündung hervorgerufen werden.

Die verkrampfte Muskulatur ergibt sich durch Fehltraining, viel Sitzen, Ruhigstellung, sehr festes enges Schuhwerk. Auch Überlastungen durch relativ plötzliche sportliche Aktivitäten können einen Auslöser darstellen.

Schmerzen im Spannansatz

Dies ist eine Praxiserfahrung im Fußbereich, die im normalen schulmedizinischen Bereich kaum erwähnt wird.

Viele Patienten haben auch am Spann Schmerzen und Missempfindungen.

Bei der anatomischen Betrachtung sieht man wie Sehnenstränge und Nerven unter dem quer verlaufenden y-förmigen Ban am Spannansatz verlaufen und so geschickt von oben senkrecht kommend zum vorderen Fußbereich umgelenkt werden. Durch krampfhafte Dauerverspannungen der Muskulatur, vor allem im vorderen Schienbeinbereich, aber auch indirekt durch verkürzte Wadenmuskeln, können die Sehnen gereizt werden und in der Folge anschwellen. Dieses Anschwellen stellt auch eine Raumforderung unter dem quer am Spannansatz verlaufenden y-förmigen Band dar. So wird auch der Nerv, der auch unter dem Band verläuft, mit komprimiert und in Mitleidenschaft gezogen. Übrigens findet man genau denselben Vorgang beim Karpaltunnelsyndrom.

Leitsymptome für diese Art der Nerveneinengung sind Taubheit und Schmerzen im Bereich des Fußspanns und in den Zehen. Auch ein brennender ziehender Schmerz bis zu den Zehen kann sich im Rahmen dieses Schmerzbildes zeigen.

Als Behandlung empfehle ich meine Patienten das funktionell schmerztherapeutische Dehnen plus gezielte Elektrolytversorgung um die Muskel-Sehnenspannung ursächlich abzubauen. Dadurch können die Sehnen abschwellen, so dass die Raumforderung abnimmt und Nerven und Blutgefäße wieder genügend Platz haben. Damit lassen diese Symptome relativ schnell nach. 

Stoffwechsel-Neuropathien

Im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen wie Gicht, Rheuma und Diabetes kann es auch zu Nervenschmerzen kommen.

Gicht:

Harnsäurekristalle greifen die Nerven an

Rheuma:

Säure-Stoffwechselprodukte wirken auf die Nerven ein

Diabetes:

Zucker und kleinste Zuckerkristalle greift die Nerven an.

Dabei ist die diabetische Neuropathie, auch Diabetisches Fußsyndrom genannt, ein Hauptauslöser für Fußschmerzen. Zu den Leitsymptomen zählen Gefühlsstörungen wie Ameisenlaufen, Verlust des Wärme- oder Kälteempfindens, Kribbeln oder Taubheit.

Fehlstellungen des Fußes

Der Spreizfuß ist eine Fehlstellung, die sich aus den üblichen degenerativen Verhaltensweisen im Fußbereich ergibt. Durch enge Schuhe werden Bänder, Muskeln und Sehnen von ihrer Haltefunktion sprichwörtlich entbunden und die Mittelfußknochen weichen nach außen gleichzeitig zeigt sich ein abgesenktes Fußgewölbe.

Auf Grund der ungünstigen Druckverteilung zeigt sich bei Frauen mit hohen Absätzen eine höhere Wahrscheinlichkeit für diese Fehlstellung. Häufig kommt noch eine genetische Disposition zu einem weichen nachgiebigen Bindegewebe gerade bei Frauen hinzu.

Spreizfuß – Was tun?

  • Aktivierung durch häufiges Barfußlaufen
  • Tragen von breitem Schuhwerk
  • Durchführung von aktivierenden Muskelübungen

Beim Knickfuß knickt die Ferse nach innen weg. 

Man sieht sehr gut, wie die Innenseite der Ferse und damit des gesamten Fußes mehr belastet wird und die lotrechte Schwerkraftlinie aufgegeben wurde.

Die Folgen sind Fehlkräfte in den beiden Fußgelenken, so dass sich schneller Abnutzungserscheinungen einstellen.

  • Allgemein aktivierendes Barfußlaufen
  • Bewusst mehr auf der Außenkante laufen
  • Gezieltes Fußmuskeltraining, bei dem die Innenseite gekräftigt und die Außenseite gedehnt wird.
  • Allgemeine Körpergymnastik mit bewusster Fußarbeit

Der Begriff Senkfuß bezieht sich auf eine weitere degenerative Fußfehlstellung. Dabei geht es um ein Absenken des Fußlängsgewölbes.

Diese geniale Konstruktion, bestehend aus passgenauen Knöchelchen, Muskelspanngurten und Bändern wird durch täglich stundenlange Ruhestellung abgebaut und funktionslos gemacht.

Vorsicht bei Einlagen!

Beim Senkfuß und Plattfuß werden gerne Einlagen verschrieben. Diese stützen dann das Fußlängsgewölbe, so dass rein optisch der Senkfuß beseitigt wird. Dieser Eindruck stellt sich aber als Fehleinschätzung dar, da durch das Abstützen die Muskel- und Bandfunktion noch mehr abnimmt und sich das Fußlängsgewölbe noch mehr absenkt.

Vorsicht beim Schuhkauf!

Wohlmeinend wird heute von Sportschuh- und Schuhherstellern häufig die Einlage vorweggenommen und ein ausgeprägtes Fußgewölbe als stützende Kontur in die Fußsolenauflage eingebracht. Auch dieser Ansatz ist irreführend, weil die Muskulatur und auch die Bänder so kaum noch Belastungsreize bekommen und sich ein Senkfuß bilden kann.

Der Plattfuß stellt eine verschärfte Form des Senkfußes dar. Es bildet sich ein Fußabdruck, bei dem der gesamte Fuß erscheint.

Quälende Fußschmerzen durch Fersensporn

Die Diagnose Fersensporn wird meistens nach auftretenden Schmerzen an der Ferse und einen Besuch beim Mediziner gestellt. Im Röntgenbild findet sich dann ein dornenförmiger Sporn am Fersenbein.

Aus meiner Praxis ergeben sich zwei Möglichkeiten für die Entstehung dieses sehr schmerzhaften Leidensbildes.

Der Fersensporn wird durch eine stark verspannte Fußsohlenfaszie (Plantarfaszie) ausgelöst und es bildet sich durch die wirkende Zugkraft am Periost des Fersenbeins ein Sporn, der bei jedem Schritt gereizt wird und schmerzhaft ist.

Der Fersensporn wird durch verspannte Wadenmuskeln ausgelöst. Dies lässt sich in den meisten Fällen auf Grund der Lokalisation und der Richtung des Fersenspornes feststellen. Auch eine erste zielgerichtete Dehnung zeigt den Hauptverursacher auf.

Die dritte Variante hängt mit dem äußeren Bein-Faszienzug zusammen.

Dieser mündet auch zum Teil in den äußeren Wadenmuskel, so dass sich über Wadenmuskel und Achillessehne ein Fersensporn bilden kann.

Natürlich gibt es auch von allen drei Möglichkeiten Mischformen.

Neben dem zielgerichteten manuellen Behandeln sollten auch entsprechende funktionelle Schmerzfreiübungen zur Behandlung des Fersensporns gehören.

Plantarfasziitis – Schmerzhafte Entzündung im Fußsohlenbereich.

Hier hat sich durch einen meist langwierigen Prozess die Sehnenplatte der Fußsohle entzündet. Neben direkt ziehenden oder brennenden Schmerzen in der Fußsohle werden häufig Fersenschmerzen als Symptom wahrgenommen. Dabei kann sich auch ein Fersensporn bilden.

Neben den speziellen Behandlungsansätzen beim Fersensporn setze ich bei der Plantarfasziitis eine besondere Form der Kältebehandlung (Kryobehandlung) ein.

Zusammenfassung Fußschmerzen

Die Füße tragen uns ein Leben lang. Sie sorgen durch ihre einzigartige Konstruktion dafür, dass wir springen, laufen, tanzen und natürlich gehen können.

Durch unsere heutige, häufig statisch sitzende Tätigkeit, unpassendes Schuhwerk, gleichmäßig flache Böden ergibt sich eine Fehlbelastung, die in der Folge zu Schmerzen und Fehlstellungen führt, die Einfluss auf den gesamten Körper haben.

Die Füße ernst zu nehmen und auf ihre funktionellen Bedürfnisse zu achten, ist deshalb ein wichtiger Gesundheitsbaustein.

Sollten sich direkt Fußschmerzen zeigen, so empfiehlt sich ein funktionell wohldurchdachter Ansatz bei der Behandlung.